2021-02-07 | Poetryslam mal anders

Am Sonntag, den 07. Februar 2021, nahm unser Deutsch-Grundkurs des Schiller-Gymnasiums Potsdam an einem Poetryslam teil. Aufgrund der uns allen bekannten Situation, konnte dieser natürlich nicht wie gewohnt alle acht Wochen live im Café Kellermann abgehalten werden. Stattdessen entschied man sich dafür, das Event online stattfinden zu lassen. Beim Kauf eines Tickets wurde dieses Mal ein Zugangscode übergeben, mit welchem man sich auf der entsprechenden Seite anmeldete. In dem Raum, welcher ein dreidimensionales Abbild des Babelsberger Cafés war, konnte man verschiedene Orte, wie z.B. die Bühne (hier haben natürlich die Vorträge stattgefunden) oder Gesprächsräume zum Austausch auswählen. Die Bühne, auf der die Slammerinnen und Slammer per Webcam von Zuhause aus vortrugen, wurde nebenbei jedoch auch über Youtube gestreamt.

Aber gehen wir genauer auf den Poetryslam ein. Der Poetryslam, umgangssprachlich auch Konkurrenz moderner Dichter genannt, steht für eine Form der Kultur, bei der verschiedene Künstlerinnen und Künstler mit ihren eigenen Texten miteinander konkurrieren. Die Wertung hierbei erfolgt zumeist durch Interaktion mit dem Publikum.
Tiefsinnigkeit ist nur einer von vielen Aspekten, der auf die Zuhörenden wartet. Von herzzerreißenden Liebesgeschichten, über Alltagssituationen, bis hin zu Erzählungen im Comedy-Stil oder Rap-Texten ist alles vorstellbar. Normalerweise sollten Organisatorinnen und Organisatoren auf eine ausgewogene Mischung achten, damit sie Stil und Stimmung stark verändern können. Daher sind Poetryslams immer überraschend und alles andere als langweilig.

Nach einigen zu erwartenden technischen Problemen leiteten die Moderatoren Jesko Habert und André Daniel die Vorstellung ein, indem sie die Grundregeln erklärten. Diese lauten:

  1. Respektiert die Poeten.
  2. Die maximale Vortragszeit beträgt sechs Minuten.
  3. Die Texte müssen Eigenkreationen sein.
  4. Es dürfen keine Requisiten verwendet werden.
  5. Die Abstimmung erfolgt per Punktesystem, wobei drei Personen aus dem Publikum Punkte von Eins bis Sechs vergeben und ein vierter Wert erwürfelt wird (Würfelslam).

Zu Beginn trat das Duo „W&S“ auf. Ihr Text „Probleme“ bezog sich hauptsächlich auf Bewerbungsgespräche, Wohnungssuche, Jobs sowie die Erziehung von Kindern, also sehr alltägliche Themen. Auffällig bei den beiden war ihre ausgeprägte Betonung, so redeten sie mal lauter, leiser oder auch aggressiver.
Anna Lisa, die nächste Teilnehmerin, wählte die Liebe und Vergänglichkeit als Leitmotive für ihren Text, der, wie sich im späteren Verlauf der Vorstellung feststellen ließ, ihrem demenzkranken Opa gewidmet war.
Des Weiteren folgten ein Text über die Scheidung ihrer Eltern von Romy Kachel, „Mein Mampf“, ein komödiantischer Vortrag über Attila Hildmann von Tobias Radloff, sowie ein Beitrag der ehemaligen Biologiestudentin Lisa über die Frage, warum die Natur eigentlich alles andere als eine schöne Blumenwiese sei.

Uns beeindruckte, wie die Zuschauerinnen und Zuschauer, trotz der Online-Veranstaltung, mit in das Geschehen eingebunden wurden. Alle hatte die Möglichkeit den eigenen Avatar zu bewegen und so am Geschehen teilzunehmen. Außerdem gab es die Möglichkeit mit Hilfe von verschiedenen Emotes Reaktionen auf die Vorträge abzugeben.

Alles in allem war es ein neues Erlebnis, welches definitiv weiterzuempfehlen ist. Wir fanden es sehr schön, da es auch mal eine Abwechslung zu unserem alltäglichen Deutschunterricht war. Abschließend ist zu sagen, dass wir sehr überzeugt von der Art der Präsentation waren. Es ist ein Erlebnis gewesen, welches sich für jede Altersklasse weiterempfehlen lässt.

Ein Text von Nikolas Weißenborn, Lara Grosse, Elias Popp und Lennard Luckey